Epilepsie-Reha-Klinik eingeweiht: Neue Perspektiven in der Epilepsie-Rehabilitation
Kontrollierte Studie belegt Erfolg bei gezielter Rehabilitation für Menschen mit Anfallserkrankungen

Zufriedene Gesichter bei der offiziellen Einweihung der Reha-Klinik (v.l.): Rolf Eickholt, Dr. Matthias Ernst, Geschäftsführer Krankenhaus Mara, Dr. Ulrich Specht, Spenderin Gerda Schopf, Dr. Rainer Norden, Marc Schopf, Enkel von Gerda Schopf, Prof. Dr. Christian Bien und Pastor Ulrich Pohl
In dem frisch eingeweihten neuen Gebäude der medizinischen und medizinisch-beruflichen Rehabilitation des Krankenhauses Mara wird die seit 20 Jahren erfolgreiche Arbeit jetzt noch intensiver umgesetzt. Vier Millionen Euro Investitionssumme und eine Aufstockung der Rehaplätze von 25 auf 35 unterstreichen die Ausnahmestellung der Klinik in der deutschen Reha-Landschaft.
Vor dem ersten Spatenstich für den Neubau der Epilepsie-Rehabilitationsklinik musste der Kampfmittelräumdienst das Gelände untersuchen. „Aber wie die Mediziner so schön sagen, war die Untersuchung ohne Befund“, scherzte Dr. Rainer Norden, Vorstand der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und Geschäftsführer der Krankenhäuser in Bielefeld-Bethel (Evangelisches Klinikum Bethel und Krankenhaus Mara) in seinen Grußworten zur offiziellen Einweihung der Klinik für medizinische und medizinisch-berufliche Rehabilitation im Epilepsie-Zentrum Bethel des Krankenhauses Mara. „Es waren Visionäre, die vor 20 Jahren diesen Weg der Rehabilitation begonnen haben und der von einem herausragenden Team stetig weiterentwickelt wird“, zeigte sich Geschäftsführer Norden überzeugt.
„Dank der Spender, wie der Familie Schopf, konnten wir dem ältesten und renommiertesten Aushängeschild Bethels ein neues Haus bauen“, erklärte Pastor Ulrich Pohl, Vorstandsvorsitzender der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, der die feierliche Einweihung durch eine berührende Begegnungsgeschichte mit einer an Epilepsie erkrankten Patientin eröffnete.
„Für mich ist ein großer Wunsch, die Reha in der Epilepsie auszubauen, in Erfüllung gegangen. Es ist eine Investition in die Zukunft, denn wir haben Belege dafür, dass die Rehabilitanden bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, als andere, die keine gezielte Reha machen“, berichtete Prof. Dr. Christian Bien, Chefarzt des Epilepsie-Zentrums Bethel.
Die Studie dazu wurde unter strengen Kriterien erstellt. Dr. Ulrich Specht, Leitender Arzt der Klinik für medizinische und medizinisch-berufliche Rehabilitation, stellte den Gästen die Ergebnisse vor. „Wir haben umfassende Daten gesammelt von Menschen, die einen epilepsiechirurgische Eingriff hinter sich hatten. Die Menschen aus der Kontrollgruppe wurden zwischen 1991 und 1996 operiert und waren ohne Reha, die Untersuchung der Vergleichsgruppe mit Rehabilitation war aus den Jahren 1998 bis 2004.“ Das Ergebnis überzeugt: Durch die gezielten Maßnahmen kann bei etwa 60 Prozent der Rehabilitanden eine frühzeitige Berentung verhindert werden.
„Solche Ergebnisse motivieren uns im Team, und die neue Klinik mit besseren räumlichen Möglichkeiten und allen Therapieangeboten unter einem Dach beflügeln unsere Arbeit“, erzählt Andreas Bökenkamp, pflegerische Leitung der Klinik. „Die Geschichte dieser Klinik, die als wahrscheinlich kleinste Rehaklinik der Welt begonnen hat, ist eine Erfolgsstory“, ist Rolf Eickholt, kaufmännischer Direktor des Krankenhauses Mara, überzeugt.
» Klinik für medizinische und medizinisch-berufliche Rehabilitation im Epilepsie-Zentrum Bethel