Die Glücksbringer – Erstmalig in NRW: Verein HerzCaspar engagiert sich im Krankenhaus Mara

Von jungen Leuten für junge Leute: Jetzt fiel der Startschuss für den Besuchsdienst von HerzCaspar. 14 Frauen im Alter von 18 bis 30 Jahren bringen Abwechslung in die Patientenzimmer der epilepsiechirurgischen Station EP2A im Krankenhaus Mara. Das Fachkrankenhaus für inklusive Medizin und Epileptologie ist das erste Haus in NRW, in dem sich HerzCaspar engagiert.

Die Jurastudentin Tatyana Rogal (24) hat bereits zwei Mal schwere Erkrankungen von Familienmitgliedern miterlebt: "Damals habe ich gemerkt, wie einsam man oft ist, wenn man lange Zeit im Krankenhaus verbringen muss." Elise Dufitihirwe (19) arbeitet auf einer Demenzstation in Herford. Die Studentin der Gesundheitskommunikation möchte jetzt auch jungen Menschen helfen, ihre Zeit im Krankenhaus besser zu überstehen. Für Marie Ehlers ist das ehrenamtliche Engagement als "Buddy" ein sinnstiftender beruflicher Ausgleich. Die 20-jährige macht ein duales Studium in Kommunaler Verwaltung und möchte nebenher "etwas für junge Leute tun, denen es nicht so gut geht", sagt sie.

Der Verein HerzCaspar wurde 2017 von den Schwestern des bereits im Alter von 20 Jahren verstorbenen Caspar von Schiller gegründet. Der herzkranke junge Mann erlebte am eigenen Leib, wie langweilig und trostlos es sein kann, wenn man viele Wochen oder Monate im Krankenhaus verbringen muss. Er hatte die Idee zu einem Besuchsdienst von Gleichaltrigen.

Mittlerweile sind die "Buddies" genannten Ehrenamtlichen von HerzCaspar in Krankenhäusern in Hamburg, Gießen und nun auch in Bielefeld - als erstem Standort in NRW - aktiv. Jedes Jahr sollen zwei weitere Häuser hinzukommen. Alexandra Ott, hauptamtliche Leiterin des Buddy-Mentoring-Programms: "Wir schließen eine Lücke mit unserem Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene."

Als sich Fernanda Gräfin Wolff Metternich, die erste Vorsitzende des Vereins, in Bethel wegen einer Kooperation meldete, war Katja Rosenthal-Schleicher, stellvertretende Pflegedirektorin im Krankenhauses Mara und Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB), gleich Feuer und Flamme: "Die Idee, dass junge Leute regelmäßig Gleichaltrige im Krankenhaus besuchen und deren Langeweile vertreiben, hat mich sofort begeistert."Lesen, spielen, basteln oder einfach nur reden - auf dem Programm steht, was die Patienten möchten. "Wir wollen Glücksmomente schenken, die im Krankenalltag jungen Menschen und ihren Familien neuen Mut geben", sagt Alexandra Ott. Das kommt beiden Verantwortlichen in Mara gut an. Katja Rosenthal-Schleicher bei derAuftaktveranstaltung: "Dass Sie Ihre Zeit schenken, ist das größte Geschenk, das Sieunseren Patientinnen und Patienten machen können."